Antrag von SPD und Grüne: Das M soll weg [+Umfrage]

Heute debattiert das Plenum der Hamburger Bürgerschaft über einen Antrag der beiden Regierungsfraktionen.

Metrobus-Liniennummer heute: Mit dem strittigen M
Metrobus-Liniennummer heute: Mit dem strittigen M

„Die Bürgerschaft möge beschließen: Der Senat wird ersucht, gegenüber dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV) und den beteiligten Verkehrsunternehmen darauf hinzuwirken,

1. dass das bekannte und bewährte MetroBus-Netz weiterhin als solches beworben und seine besonderen Qualitätsmerkmale herausgestellt werden (unter anderem Beibehaltung der Produktklassifizierung MetroBus anhand der Liniennummern von 1 – 27 und Beibehaltung der gesonderten MetroBus-Pläne mit zusätzlichem Hinweis zur Produktklassifizierung) und

2. dass die Zusatzbezeichnung „M“ vor der Liniennummer der MetroBusse insbesondere mit Blick auf die Interessen von Menschen mit Sehbehinderungen in den Fahrtzielanzeigern zum Fahrplanwechsel 2016 am 13.12.2015 entfällt. Ebenfalls soll die rein numerische Kennzeichnung der MetroBusse in dem Rautenlogo der Linienbezeichnung in allen Medien zum nächstmöglichen Zeitpunkt umgesetzt werden.“  – DS 21/1463

Die alte Liniennummer bis Dezember 2014
Die alte Liniennummer bis Dezember 2014

Im Klartext heißt das: Die Bürgerschaft soll heute beschließen, dass der Senat sich für den ersatzlosen Entfall des M vor der Liniennummer der Metrobusse einsetzen soll, sodass schon ab kommendem Fahrplanwechsel im Dezember das M entfällt. Brisant: Der Redaktionsschluss für das HVV-Fahrplanbuch 2016 ist in nicht mehr allzu großer Ferne – er liegt traditionell Anfang/Mitte Oktober, sodass den Akteuren kaum Zeit bleiben wird… In der Begründung heißt es:

„In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass das vorangestellte „M“ die Lesbarkeit in verschiedener Weise behindert. So wird das „M“ bei rückwärtigen Anzeigen einiger Modelle beschnitten und eine „1“ bleibt übrig. Aus der MetroBus-Linie M24 wird dann ein 124-er. Vielfach berichten Fahrgäste auch davon, dass selbst korrekte Anzeigen für sie schwer zu lesen seien. So wird das „M“ häufig als „11“ interpretiert und aus der Linie M4 wird die 114.

Da die Schwierigkeiten bereits kurz nach der Umstellung deutlich wurden und sich auch in der Zwischenzeit offenbar kein Gewöhnungseffekt eingestellt hat, der zu einer höheren Akzeptanz der neuen Zielbeschilderung geführt hätte, sollte die Darstellung nun entsprechend korrigiert werden. Besonders für Menschen mit Sehbehinderungen ist dies ein großes Anliegen. Insgesamt überwiegen die Nachteile der eingeschränkten Lesbarkeit die Vorteile einer möglicherweise übersichtlicheren Linienkennzeichnung und machen das „M“ ähnlich wie das Wort „MetroBus“ entbehrlich. Bei Schnellund Nachtbussen und auch bei den Hafenfähren gibt es keine besondere Kennzeichnung vor den Zahlen. Daher sollte das „M“ entfallen.“ – DS 21/1463

Den kompletten Antrag kann man online einsehen.

Sind diese Annahmen richtig? Wie sehen „wir Fahrgäste“ das? Soll das M wirklich wieder weg – oder sollte man dem ganzen mehr Zeit lassen? Stimmt jetzt ab!